Ein besonderer Start in den Tag
Für den heutigen Samstagmorgen hatte ich mich zu einer besonderen Tour von Typisch Westerwald angemeldet.
Das Ziel war eine astronomisch-kalendarische Steinsetzung - ein "Steinzeitkalender". Über dieser Steinformation geht immer am 07. April bzw. am 04. September die Sonne auf. Und das wollte ich mir heute früh mit der Wandergruppe anschauen.
Heute lag die Herausforderung weder in Streckenlänge (6 km) noch Höhenmetern, sondern im frühen Aufstehen.

Die Wanderung startete um 6 Uhr in Wölferlingen am Friedhofsparkplatz. Entsprechend war mein Wecker auf 5 Uhr gestellt. Das kostete mich schon Überwindung. Christina und Kai konnte ich im Vorfeld nicht zum Mitmachen begeistern. Die beiden wollten ausschlafen.
Bei der Ankunft in Wölferlingen gab es gleich die erste Überraschung: Unser Wandergruppe bestand aus knapp 30 Frühaufstehern. Mit so vielen hatte ich um diese Uhrzeit nicht gerechnet. Es waren sogar einige Kinder dabei, die trotz früher Stunde gut gelaunt und ausdauernd mitgewandert sind.
Pünktlich um 6 Uhr gab Rainer, unser Wanderführer, das Signal zum Aufbruch.
Tolle Stimmung am frühen Morgen


In der Dämmerung geht es Richtung "Steinzeitkalender". Es ist frisch, das Gras noch gefroren und die Luft klar. Einige von uns hatten Taschenlampen dabei und leuchteten den Weg aus. Unterwegs bekamen wir von Rainer auf sehr unterhaltsame Weise viele Informationen zu Tieren, Pflanzen und örtlicher Geschichte. Das Ganze hatte schon etwas, von einer Entdeckungstour in der eigenen Region.
Sonnenaufgang am Steinzeitkalender
Schätzungsweise kurz vor 7 Uhr kamen wir am "Steinzeitkalender" an. Bis zum Sonnenaufgang hatten wir noch Zeit und es gab Frühstück. Jeder konnte seinen mitgebrachten Kaffee oder Tee trinken bzw. sein Frühstück essen.
Dann war es endlich so weit und die Sonne stieg über den Hangrücken - ziemlich genau ausgerichtet an den Steinformation. Wir hatten heute den 04. April und perfekt wäre eben der 07. April gewesen. Der Stimmung und dem Erlebnis tat das allerdings keinen Abbruch.
Baum fällt - der Biber ist da!
Bereits auf dem Hinweg kamen wir an einem Biber-Revier vorbei. Da es noch so dunkel war, konnten aber wenig erkennen und wir wollten den Sonnenaufgang nicht verpassen. Auf dem Rückweg hatten wir mehr Zeit und konnten uns das Wirken des Bibers aus der Nähe ansehen. Herr (oder Frau?) Biber ließ sich aber nicht blicken - leider.
Einen Baum hat der Neuankömmling hier schon gefällt und offenbar auch erfolgreich begonnen Wasser aufzustauen. An anderen Bäumen haben wir Nagespuren gesehen. Überraschend, dass sich das Tier einen so dicken Baum (siehe Bild) "zum knabbern" ausgesucht hat! Das hätte ich nicht gedacht. Wie lange er daran gearbeitet hat, haben wir leider nicht herausbekommen.
Morgenstimmung und tolle Landschaft
Unser Rückweg führt durch eine wunderschöne Landschaft, die in der klaren Morgenluft goldgelb leuchtete. Der Tau glitzerte auf den Wiesen, die Stimmung in unserer Gruppe war heiter und wir haben ein echtes Naturerlebnis genossen.

Am Ende der rund 6 km langen Wanderung waren wieder zurück am Ausgangspunkt - um viele Informationen und ein tolles Erlebnis reicher. Ich glaube, es hat allen gut gefallen - mir auf jeden Fall! Und vielleicht gelingt es mir, Christina und Kai für das nächste Mal zu überzeugen...